Mit den steigenden Temperaturen wächst auch die Zeckengefahr. Im Tierreich haben Zecken nur wenige natürliche Feinde. Gerade einmal Nematoden und die Erzwespenart „Ixodiphagus hookeri" sollen sie als Nahrung akzeptieren. Für Säugetiere, und damit auch den Menschen, sind Zecken hingegen eine ernstzunehmende Gefahr. Die kleinen Blutsauger kommen meist unbemerkt. Manchmal dauert es Stunden, bis sie einen geeigneten Platz gefunden haben und ihr Opfer anzapfen. Blutverlust und Juckreiz sind dabei nicht das Hauptproblem. Zecken können Krankheiten übertragen, die Mensch und Tier gefährlich werden. Das ist zum Einen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine Form der Hirnhautentzündung. Sie verursacht zunächst Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen, später je nach Schwere der Erkrankung auch Bewusstseinsstörungen, Krampfanfälle oder Lähmungen. Vor FSME schützt eine Impfung.
Keinen medikamentösen Schutz gibt es bislang vor der Lyme-Borreliose, die ebenfalls von Zecken übertragen wird. In der Hälfte aller Fälle ist die so genannte Wanderröte, eine kreisförmige Hautrötung, sichereres Zeichen für eine Infektion. Therapie der Wahl sind meist hochdosierte Antibiotika. Wird eine Infektion nicht behandelt, kann das mittel- bis langfristig schwere gesundheitliche Folgen haben, die im ungünstigen Fall zu chronischen Leiden bis hin zur Invalidität führen. Bei Verdacht auf Lyme-Borreliose sollte deshalb immer ein Arzt aufgesucht werden, auch wenn keine Rötung zu erkennen ist.
Ob ein Zeckenbiss als Unfall anzusehen ist, war lange Zeit umstritten. Wer eine private Unfallversicherung abgeschlossen hat und ernstlich an Borreliose erkrankt, kann deshalb nicht in jedem Fall mit Leistungen bei Invalidität rechnen. Gerade ältere Verträge bieten keinen Schutz. Ein Blick in die Bedingungen ist deshalb in jedem Fall nützlich – am besten noch vor der Begegnung mit einer Zecke. Wir prüfen gern, ob und wie Sie geschützt sind.